Vom standardisierten Bauen

Ein Anblick, der bald Geschichte ist

Warum so und nicht anders gebaut wird 

November 2019: Welche Gründe gibt es eigentlich dafür, den Bahnhof nicht einfach so wie er ist, behutsam zu renovieren?

Wer zahlt, bestimmt
Der Umbau des Bahnhofs Oberwinter wird zu einem großen Teil von der Bundesrepublik Deutschland finanziert und kontrolliert. Daher sind zwingend gewisse Vorgaben einzuhalten. Dazu gehört zum einen die Gleichbehandlung der Stationen: Ein Bahnhof vergleichbarer Größe an der Ostsee darf also nicht anders gefördert werden als einer im Rheinland. Zum anderen sind Standardisierungen notwendig, damit vereinfacht gesagt alle Bahnhöfe in Deutschland - sofern nicht unter Denkmalschutz - in etwa das gleiche Aussehen haben.  

Bessere Orientierung
Die Standardisierung hat neben Kostenersparnissen unter anderem den Vorteil, dass die Bahnhofsneubauten über nahezu die gleichen Ausstattungsmerkmale (wie Bänke, Uhren, Bahnsteige, taktile Leitsysteme, Fahrgast-
informationssysteme, etc.) verfügen, sodass sich zum Beispiel sehbehinderte Fahrgäste besser auch auf unbekannten Stationen zurechtfinden. 

Das heißt aber auch, dass individuelle, stark regionale Gestaltungen der Bahnhöfe so wie sie früher üblich waren, vor dem Hintergrund nicht genehmigungsfähig sind. Für den Bahnhof Oberwinter bedeutet das, dass er seinen Charme, seinen individuellen Charakter und seine regionaltypische Ausprägung verliert! 

weiter zu "Zweckbau ohne Charme"
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